Interviews und Fotos als Anstoß für eine Diskussion
Kunde
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA DEZA
Produktion
Konzept Kuno Schläfli, Hynek Bures
Fotos, Interviews, Tonaufnahmen Kuno Schläfli, Lino Malizia
Geschichte Aurélie de Lalande, Lino Malizia, Hynek Bures
Animationen Ehud Graf
bearbeiten Hynek Bures
2015
Ein erfolgreiches Projekt beginnt mit der Einladung an alle Beteiligten, die Projektziele zu diskutieren. Ein Video kann den Grundstein für eine fruchtbare Diskussion legen. Die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Sofia hat drei Videos in Auftrag gegeben, um über eine stärkere Integration der Roma-Bevölkerung in Bulgarien zu sprechen.
Die drei Videos befassen sich mit drei Aspekten der sozialen Ausgrenzung der Roma-Bevölkerung: Gesundheit, Bildung und soziale Integration im Allgemeinen. Die Videos müssen ein Gleichgewicht zwischen neutralen Fakten und gängigen Klischees herstellen und gleichzeitig den Zuschauer ermutigen, Lösungen zu finden. Um dies zu erreichen:
A - Es gibt eine ausgeprägte Erzählstruktur: Jedes Video legt den Schauplatz fest (wo wir uns befinden, was das Problem ist), weist auf Herausforderungen hin (persönliche Geschichten oder vergangene Eingliederungserfahrungen) und endet mit einem zukunfts- und lösungsorientierten Hinweis. So endet das Video zum Beispiel mit jungen Menschen aus der Roma-Gemeinschaft, die gemeinsam Musik machen. Damit wird das gängige Klischee widerlegt, dass diese jungen Menschen ihre Zukunft nicht selbst in die Hand nehmen können. Dieses erste Video veranschaulicht meinen Standpunkt (@ 7:58):
B - Die Inhalte der Interviews, die in die Videos eingeflossen sind, spiegeln die vielen Standpunkte zu diesem Thema wider. Dennoch erheben die Videos nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Visuell wird dies durch die Verwendung von längeren Ein- und Ausblendungen erreicht: Du öffnest deine Augen, du siehst etwas, du schließt sie - du öffnest sie wieder, du siehst einen neuen Eindruck, du schließt sie ...
C - Die Namen und Rollen der Interviewpartner werden absichtlich nicht genannt. Nur im Abspann werden die Namen der Protagonisten genannt. Die Idee ist, dass der Zuschauer die verschiedenen Standpunkte aufnehmen kann, ohne die Quelle der Botschaft sofort zu beurteilen: "... der eine ist ein Roma, der andere vertritt die Regierung, der dritte ist ein Nicht-Roma ..."
